Gärtnerei Emil Schäfer, gegründet 1901
Die 1. Generation:
Friedrich Schäfer geb. 04.01.1873 gest. 09.12.1943
Pauline Schäfer geb. 04.10.1878 gest. 27.06.1944
1901
1901
am 4. Januar kauft Friedrich Schäfer eine Baumschule mit zwei Erdhäuschen und gründet die Kunst- und Handelsgärtnerei Schäfer. Neben Landschaftsbau bietet er Gemüse, Setzware, Sämereien und Blumenschmuck an.1925
1925
Das erste Gewächshaus wird gebaut, der Mittlere Block, ein Jahr später folgt der Obere Block, zwei Jahre später der Untere Block, ein Holzpfostenblock.1936
1936
zerstört ein Hagelschlag die Gewächshäuser, die drei "Häusle“ werden neu gebaut.1937
1937/38
Emil Schäfer legt die Meisterprüfung ab. Ein Brunnen wird gegraben, und Wasserleitungen werden gelegt, der erste Kamin wird aufgestellt.1938
KRIEGSJAHRE
Die Gärtnerei wird dreimal zerbombt. Lydia Schäfer leistet mühevolle Aufbauarbeit. Sie ist von Staats wegen verpflichtet, die Produktion auf Gemüsebau umzustellen.Die 2. Generation:
Emil Schäfer geb. 21.12.1913 gest. 06.02.1969
Lydia Schäfer geb. 09.07.1912 gest. 30.08.1986
1943
1943
übernehmen Lydia und Emil Schäfer die Gärtnerei. Emil Schäfer kehrt jedoch erst 1948 aus der Kriegsgefangenschaft zurück.1946
1946-1951
Wiederaufbau des Unteren Blocks, Mittleren Blocks, der drei "Häusle" und Neubau des Oberen Blocks, sowie des Pultdachs. Der Arbeitsraum mit Verkaufs- bzw. Packmöglichkeit und der Topfstand werden gebaut. Die Auslandsbeziehungen mit Belgien beginnen.1952
1952
wird dem Betrieb eine Ehrenmedaille für den sofortigen Wiederaufbau verliehen. Die ersten Orchideen (Paphiopedilum), Chrysanthemen und Nelken werden gepflanzt. Blaukraut wird im Kühlraum eingelagert, durch die Lagerung kann beim Verkauf im Frühjahr ein besserer Preis erzielt werden.1953
1953
Emil Schäfer präsentiert seinen Efeu "Typ Schäfer I“ auf der Internationalen Gartenausstellung in Hamburg dem Weltmarkt. Es ist der erste weißbunte Efeu weltweit. Der Betrieb wird von Einzelhandel auf Großhandel umgestellt, die Auslandsbeziehungen mit Belgien und Dänemark werden ausgebaut.1953
1953-55
Es werden zwei weitere Gewächshäuser gebaut. Die Produktion von Schnittblumen (Nelken, Chrysanthemen, Paphiopedilum und Freesien, Iris, Narzissen und Tulpen) wird erweitert. Mit dem Bau des Heizraums mit Öltanks entsteht die erste Schwerölheizung in einer Gärtnerei.1957
1957-58
Bau des Südblocks, ein neuer "Packraum" wird gebaut, im ersten Stock entstehen Zimmer für die Mitarbeiter und ein Aufenthaltsraum, bzw. Vesperraum.1960
1960-61
Neubau des Warmblocks mit den ersten Bankbeeten. Statt Blaukraut werden Blaufichten zum Schnitt gepflanzt.1962
1962
Geschäftliche Beziehungen mit Holland, Italien und Israel werden aufgebaut. Die ersten Punica werden aus Israel und die ersten Citrus aus Sizilien importiert. Horst Schäfer kommt als Gärtnergeselle in den Betrieb.1963
1963
Für die Kultur von Azalea (25.000 Stück im Jahr) wird der Brunnenblock erstellt.1964
1964
Als erster deutscher Betrieb importiert die Gärtnerei Bonsai aus Japan.1966
1966
Horst Schäfer legt seine Meisterprüfung ab.1968
1968
Umbaumaßnahmen im Mittleren Block, den "Häusle" und im Arbeitsraum.1969
1969
Emil Schäfer stirbt im Alter von 56 Jahren.Die 3. Generation:
Horst Schäfer
Heidelinde Schäfer
1973
1973
Horst und Heidelinde Schäfer übernehmen den Betrieb. Aus Gründen des Umweltschutzes muß ein Edelstahlkamin mit 20 m Höhe gebaut werden. 1997 muß er dann aus den selben Gründen wieder abgebrochen werden.1974
1974
Der Betrieb wird auf automatische Lüftungen umgestellt.1976
1976
Aufgabe der letzen Schnittblumenkulturen. Es werden nur noch Topf- und Containerpflanzen kultiviert.1977
1977
präsentiert Horst Schäfer auf der Bundesgartenschau in Stuttgart den Efeu "Typ Schäfer III", den ersten zimmertauglichen Efeu.1979
1979
Einbau von Energieschirmen in die Gewächshäuser. Die Heizung wird energiesparend ausgelegt. Sowohl Heizung wie Energieschirme werden auf Tag- und Nachtschaltung umgestellt.1993
1993
nimmt die Gärtnerei an drei Ausstellungen auf der IGA EXPO Stuttgart teil und erhält unter anderem den Ehrenpreis der Landeshauptstadt Stuttgart.1995
1995
Tanja Schäfer schließt ihr Studium der Innenarchitektur mit dem Diplom ab.1996
1996
Neubau des Oberen Blocks mit 4 m Innenhöhe.1997
1997
gründet Tochter Tanja Schäfer die Firma Grün auf Zeit und vermietet ab sofort Pflanzen. Mietpflanzen!1999
1999
Orkan Lothar richtet zum Glück nur wenig Schaden im Betrieb an.2001
2001
die Gärtnerei wird 100 Jahre alt.Hagelschlag im Sommer. Der Betrieb muß mit 15 t Glas neu verglast werden. Die größte Blüte der über 30 Jahre alten Königinnen der Nacht erblühen in Scherben. Inzwischen werden unter ca. 5.500 m² Hochglas ungefähr 850 verschiedene Arten an tropischen, subtropischen, sukkulenten und mediterranen Pflanzen kultiviert.
2007
2007
Ein schwerer Schlag im Januar. Unser neuestes Gewächshaus, der obere Block bricht unter einer geringen Schneelast zusammen. Konstruktionsfehler? Das Gewächshaus muß abgebrochen werden und die ganzen Pflanzen verfrieren. Im Juli ist das Haus neu aufgebaut und wieder mit vielen schönen neuen Pflanzen bestückt.Tanja Schäfer macht in Stuttgart-Hohenheim ihren Gärtnermeister.
Die 4. Generation:
Tanja Schäfer
2008
2008
Horst und Heidi Schäfer gehen in den Unruhestand und übergeben den Betrieb an ihre Tochter.Der alte Schuppen birgt noch so manches, was man nicht erwarten würde! Wir haben in den letzten Jahren nichts aufregendes umgebaut oder verändert. Alles ist vielleicht eine gewohnte Konstante, die aber doch immer wieder kleine Wandel erfährt.
So gibt es jeden Tag eine Blüte die uns freut, eine Pflanze die plötzlich wieder wächst, obwohl sie nicht so aussah, Vermehrungen, die extrem schwierig sind, wachsen zu nahezu 100% und Kunden, die uns Glücksmomente bringen.
Junge Menschen mit Ideen und die plötzlich wieder Pflanzen für sich entdecken. Verrückte nach Grün, die nicht genug Dschungel bekommen können. Sammler, die glücklich über eine besondere Pflanze sind, die sie vielleicht schon lange suchen
Grün auf Zeit, stellt uns manches Mal vor fast unlösbare Aufgaben, auf die wir Stolz sind, wenn wir es doch geschafft haben.
Die Gewächshäuser, die für Filmaufnahmen herhalten oder für Videoproduktionen und Fotoshootings… Menschen, die mit Ideen zu uns kommen, die Visionen haben, die schöne Dinge sehen und festhalten
Und es macht immer noch jeden Tag Spaß du Freunde, das grüne Leben zu sehen, zu riechen und zu spüren.